Eine einmal an einen Kostenträger gemeldete Diagnose bleibt in der Regel für immer gespeichert - Datenschutz hin oder her. In unserem vernetzen Gesundheitswesen bedeutet eine psychiatrische Diagnose möglicherweise:

• dass ein Patient im schlimmsten Fall nie wieder eine Lebensversicherung abschließen kann.
• dass ein Patient, selbst nach Heilung, auch keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen kann oder wenn nur mit hohen Aufschlägen.
• dass Beamtenanwärter nicht mehr verbeamtet werden.
• dass Betroffene aus sicherheitsrelevanten Bereichen (Flugverkehr, Polizei, Ärzte, Soldaten etc.) nicht selten sofort aus ihrem bisherigen Bereich suspendiert werden.
• dass bei Weiterbildungen von Arbeitsamt bei der Finanzierung und der Berufswahl sehr enge Grenzen gesetzt werden und z.B. keine verantwortungsvollen Tätigkeiten mehr vermittelt werden.
• dass bei Sorgerechtsangelegenheiten eine solche Diagnose beim Jugendamt oder Familiengericht dramatische Wirkung haben kann.
• dass Versicherungen nicht zahlen, wenn das psychologische Gespräch vielleicht vor vielen Jahren war und Sie es im Antrag vergessen haben anzugeben.
• dass Psychologie- oder Medizinstudenten, die mal wegen einer vorübergehenden Krise eine psychologische Praxis aufsuchten, später ggf. eine Kassenzulassen bekommen.

(Auszug aus dem Heft "Freie Psychotherapie 2/2017)